Dieser Ratgeber richtet sich sowohl an angehende Züchter als auch an den Taubenfreund, der seine Tiere in der Hobbyzucht halten möchte.
Geschichte der Taube
Die Tauben (Columbidae) sind eine artenreiche Familie der Vögel. Sie sind die einzige Familie der Ordnung der Taubenvögel (Columbiformes).
Eine männliche Taube heißt - Tauberich, Täuberich, Tauber oder auch Täuber.
Eine weibliche Taube wird manchmal auch Täubin genannt.
Die Arten der Familie haben einen recht einheitlichen Körperbau mit kräftigem Rumpf und relativ kleinem Kopf, der beim Laufen in charakteristischer Weise vor und scheinbar zurück bewegt wird.
Bei den meisten Arten ist das Gefieder grau, graublau oder braun gefärbt.
Einige wenige Arten, die meist zu den Fruchttauben gehören, haben ein sehr farbenprächtiges Gefieder.
Tauben ernähren sich überwiegend von pflanzlicher Nahrung, die von den meisten Arten unzerteilt verschluckt wird. Im Gegensatz zu den meisten Vögeln heben Tauben den Kopf beim Trinken nicht an – das wäre sonst das übliche „Schöpftrinken“ –, sondern sie saugen das Wasser auf: „Saugtrinken“.
Die Nester der Tauben sind meist sehr einfache Gebilde. Das Gelege besteht aus einem bis zwei Eiern. Zu den Besonderheiten der Taubenvögel zählt die Bildung der sogenannten Kropfmilch, mit der die Jungvögel ernährt werden.
Die Nestlinge wachsen sehr schnell heran, bei vielen Arten sind sie bereits nach zwei Wochen flügge. Die Familie umfasst etwa 42 Gattungen und mehr als 300 Arten.
Fütterung
Womit sollten Tauben gefüttert werden?
Bei Einsatz des passenden Futters liefert dieses entsprechend gute Ergebnisse.
Tauben sind Samenfresser und bekommen alle nötigten Nährstoffe fast ausschließlich aus reifen und unreifen Samen, Körnern und Hülsenfrüchten. Sie gewinnen Energie aus diesen Rohstoffen, sodass bestimmte Körperfunktionen, wie etwa die Mauser und das Eierlegen, angeregt werden.
Um Tauben ihr ganzes Leben lang in einem optimalen Gesundheitszustand zu halten, ist es wichtig, für eine ausgewogene Ernährung zu sorgen. Die Ernährung sollte an jene Phase angepasst werden, in der sich die Taube gerade befindet. Hierzu zählen:
- Aufzucht
- Sport
- Mauser
- Winterzeit
Jede Phase hat schließlich ihre eigenen Anforderungen und verlangt eine angepasste Herangehensweise bezüglich der Ernährung. Eine Taube, die fliegen oder Jungen aufziehen muss, hat erheblich höhere Ernährungsbedürfnisse als eine Taube, die weniger aktiv ist. Durch eine gute Ernährung wird die allgemeine Gesundheit der Taube gewährleistet und eine bestmögliche Verfassung sicher gestellt.
In der Brutzeit ist es wichtig, eine Futtermischung mit einem idealen Proteingehalt und den notwendigen Aminosäuren anzubieten. Somit wird ein optimales Wachstum gewährleistet.
Während der Sportsaison ist es am besten, sie mit einer energiespendenden Mischung zu füttern, um die Tauben mit genügend Kraft und Ausdauer zu versorgen – so können sie eine außergewöhnliche Leistung bringen.
Die Mauserzeit ist anstrengend für den Körper der Tauben und kann sie schwächen. In diesem Stadium benötigen sie eine ausgewogene Mischung von Proteinen und schwefelhaltigen Aminosäuren, um ein neues Gefieder aufzubauen und die Erholung wirksam zu unterstützen.
Zwischen den saisonalen Zeiten (im Winter) wird eine gute Zwischensaison-Mischung empfohlen, um die Tauben "ruhig" zu halten. Die zusätzliche Gabe von Hefe wird ebenfalls ausdrücklich empfohlen. Neben der Hauptnahrung können Züchter und Hobbyhalter auch Nahrungsergänzungsmittel und Pflegeprodukte verwenden, um ihre Tauben in einer optimalen Verfassung zu halten.
Eine Taube braucht Wasser zur Verdauung und zum Verarbeiten des Futters. Eine Taube trinkt etwa 50 ml Wasser am Tag. Wenn Jungen gefüttert werden müssen, verdoppelt sich diese Menge (100 ml). Am besten geben Sie Ihrer Taube täglich frisches Leitungswasser.
Futterergänzungsmittel
Futtermittel & Snacks
Tränken & Tröge
Fakten über Tauben
Fakten die man wissen sollte!
Im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht hat der Körper der Taube eine große Oberfläche. In Kombination mit ihrer hohen Körpertemperatur von 41,8 °C führt dies zu einem enormen Energiebedarf, der durch die Ernährung gedeckt werden muss.
Tauben können täglich eine Strecke von 1100 km zurück legen. Manche Flüge können daher zwei Tage dauern.
Tauben haben Eisen in ihren Schnäbeln, welches wie ein Kompass funktioniert. So können sie ihren Schlafplatz stets wiederfinden. Neben dem Kompass nutzen sie auch das, was sie sehen, den Geruch der Umgebung sowie die Position der Sonne.
- Tauben leben in Paaren, sie sind monogam.
- In der Regel legen sie zwei Eier, bis zu acht Mal pro Jahr
- Tauben brüten zwischen 16 und 20 Tagen in einem einfachen Nest
- Wenn die Jungen zur Welt kommen, sind sie blind und mit einem dünnen, gelben Flaum bedeckt
- Es dauert drei bis sechs Tage bis sich die Augen öffnen
- Nach elf Tagen entwickeln sich erste Federn
- Nach etwa 16 Tagen hört die Mutter auf, die Jungtiere zu füttern
- Nach 16 Tagen beginnt der Jungvogel, sich selbst zu ernähren
- Nach 25 Tagen können die Jungen fliegen
- Die männliche Taube wird als Tauber, die weibliche als Täubin bezeichnet
Zuchtzellen
Brutzubehör
Behausungen
wichtig für einen Tauben-Schlafplatz sind:
- Trockenheit (Luftentfeuchter)
- Helligkeit (große Öffnungen/Fenster im Taubenschlag oder alternativ künstliches Licht)
- Wärme (kann durch Stallheizungen gegeben sein)
- Zugfreiheit (wenn möglich geschlossener Taubenschlag)
- Belüftung (durch Einbringung von Frischluft bspw. Lüfter)
Kälte und Feuchtigkeit sind sehr schädlich für die Gesundheit der Tauben. Der Ort des Schlafplatzes ist daher extrem wichtig. Die Vorderseite sollte idealerweise nach Südosten ausgerichtet sein, damit die Sonne den Großteil des Tages hineinscheinen kann. Schlafplätze, die nach Westen ausgerichtet sind, bekommen einsetzenden Regen ab, was zu Feuchtigkeit führen kann.
Das beste Material für einen Tauben-Schlafplatz ist in der Regel Holz. Die Größe des Schlafplatzes muss entsprechend der Anzahl der Tauben angepasst werden.
In der Regel sollte ein halber Kubikmeter pro Taube eingerechnet werden.
Es sollten allerdings nicht zu viele Tauben in einem Taubenschlag gehalten werden, den dies erhöht das Risiko von Infektionen.
Wichtig ist ein geeignetes Dach. Am effektivsten ist ein flaches Dach. Ein sehr steiles Dach hat zur Folge, dass die Tauben nach einem Flug schneller hineingehen, da sie nur schwer auf dem Dach landen können. Es gibt auch Vorteile bezüglich der Konstruktion: Es fallen weniger Instandhaltungsarbeiten an und das Risiko für undichte Stellen ist geringer. Dachziegel bieten einen Vorteil gegenüber Wellblech, da sie für eine bessere Belüftung sorgen.
Auf die Öffnungen, wo die Tauben hinein- und herausfliegen, ist besonders acht zu geben. Hygiene im Schlafplatz ist die beste Methode, um Krankheiten vorzubeugen.
Regelmäßig (2 x pro Jahr) sollte eine umfassende Reinigung durchgeführt werden, bei der alles gründlich gewaschen und desinfiziert wird. Boden und Sitzstangen sollten täglich gereinigt werden. Auch die Schalen für Wasser und Futter sollten regelmäßig gesäubert werden.
Behausungen
Taubensitzplätze
Zusätzliche nützliche Tipps
Versuchen sie eine Beziehung zu den Tauben aufzubauen, in dem sie die Tiere auf die Hand nehmen. Somit können Veränderungen bzw. Krankheiten der Tauben früher erkannt werden.
Picksteine und Taubengrit sollten zusätzlich im Taubenschlag zur Verfügung gestellt werden.
Picksteine:
Die Tauben picken nur dann davon, wenn sie wirklich Bedarf haben, z.B. bei der Rückkehr von einem Flug, während der Zucht und Mauser. Picksteine sorgen für die notwendige Zufuhr von Mineralien und Spurenelementen. Picksteine können das ganze Jahr in einem geeigneten Trog zur Verfügung gestellt werden.
Taubengrit:
Ist ein hochwertiger Futterzusatz aus unlöslichen Quarzkörnungen mit 2-3 mm Körnung und einer abgerundeten Kornform. Es unterstützt die Mahlwirkung des Muskelmagens und fördert so die Futterausnutzung und das Wachstum der Tauben. Durch die einfachere Verdauung werden das Wohlbefinden und die Vitalität der Tauben gesteigert. Grit sollte den Tieren immer zur freien Verfügung gereicht werden.
Kennzeichnung:
Bei Haltung mehrerer Rassen, bzw. Haltung von Taubern und Täubinnen sollten diese mit passenden Ringen gekennzeichnet werden. Dies erleichtert die Beobachtung der Tiere in hohem Maße. Kennzeichnungsringe gibt es in verschiedenen Farben und Größen. In der Regel werden für Tauben 8,0 – 12,0 mm Ringe verwendet. Welche Größe die jeweilig genutzte Rasse benötigt, kann in einem Ringgrößen-Verzeichnis nachgeschaut werden.
Transport:
Für den Transport zu Ausstellungen oder zum Tierarzt sollten geeignete Transportkörbe verwendet werden. Häufig benutzen Züchter wie auch Hobbyhalter Aluminium-Transportkörbe oder geflochtene Transportkörbe. Wichtig ist, dass die Körbe innen einen zusätzlichen Deckel für jede einzelne Box haben.
Taubentransport
Kennzeichnung