Dieser Ratgeber richtet sich sowohl an angehende Züchter als auch an den Meerschweinchenfreund, der sein Meerschweinchen als Haustier halten möchte.
Anschaffung
Was sollte man beachten, wenn man sich ein Meerschweinchen anschaffen möchte?
- Um Meerschweinchen zu halten, sind keine besonderen Vorkenntnisse nötig. Informieren Sie sich aber gut darüber, vor allem bezüglich der Ernährungsgewohnheiten.
- Die Rasse sollte gut ausgesucht werden. Für Anfänger empfiehlt sich eine robuste Rasse (z.B. Schildpad). Langhaar-Meerschweinchen eignen sich aufgrund der intensiven Fellpflege weniger gut für Menschen, die zum ersten Mal Meerschweinchen halten.
- Meerschweinchen sind soziale Tiere. Sie gelten bereits seit mehr als 3000 Jahren als beliebte Haustiere. Sie stammen aus Südamerika.
- Meerschweinchen können beißen, tun dies aber fast nie. Das Beißen ist nur eine Reaktion auf Krankheit oder Schmerz. Auf Gefahren reagieren sie mit Erstarren. Sobald sie eine Möglichkeit zur Flucht erblicken, laufen sie davon.
Einzel- oder Gruppenhaltung?
Grundsätzlich sollten Meerschweinchen immer in Gruppen gehalten werden - min. 3 Meerschweinchen in einer Gruppe. Meerschweinchenzüchter richten Ihre Zuchtanlagen so ein, dass die Meerschweinchen sich durch die Gitter der Einzelboxen sehen und hören können. Bei der Jungtieraufzucht werden Gruppenbuchten mit Durchschlupf angeboten. Vor der Geschlechtsreife sollten die Meerschweinchen allerdings getrennt werden, da es sonst zu Rangkämpfen kommen kann.
Es wird davon abgeraten, ein Kaninchen und ein Meerschweinchen zusammen zu halten. Sie haben verschiedene Lebensweisen und verstehen sich nicht. Dies ist eine Annahme die Vielerlei falsch aufgegriffen wird. Meerschweinchen können ohne Probleme gleichgeschlechtlich gehalten werden! Haben Sie sich für eine Meerschweinchenrasse entschieden, geht es an die Wahl des richtigen Käfigs.
Der Stall
Die Größe ist entscheidend!
In der Natur können sich Meerschweinchen unbegrenzt bewegen, daher ist bei der Wahl des Meerschweinchenstalls die Größe entscheidend. Meerschweinchen sollten nicht in einen zu kleinen Stall gehalten und nur zum Knuddeln heraus geholt werden.
Man sollte folgende Mindestanforderungen bei der Meerschweinchenhaltung beachten:
Die Mindestgröße eines Stalles, sollte bei 100 x 80 cm liegen. (Unsere Empfehlung: Artikel-Nr.: 16.114)
Gerne kann die Stallung auch größer ausfallen.
Halten Sie min. 3 Meerschweinchen, müssen Sie die Größe des Stalls verdoppeln. Meerschweinchenbuchten sollten auch eher breit als tief sein, da zu tiefe Buchten einige Nachteile haben:
- hinterer Stallbereich ist dunkel
- Verschlechterung der Sicht in den hinteren Stallbereich
- die Reinigung des Stalls wird deutlich erschwert
Zusätzlich sollte die Möglichkeit eines Freilaufgeheges bestehen, damit sich die Meerschweinchen richtig austoben können.
Die Einrichtung
Haben Sie den passenden Stall für Ihre Meerschweinchen gefunden, geht es an die artgerechte Einrichtung!
Was kann ich tun, damit sich mein Meerschweinchen so wohl wie nur möglich fühlt? Meerschweinchen leben normalerweise in Gruppen und sind am glücklichsten, wenn sie mit anderen Meerschweinchen zusammen sind. Zwei Jungtiere (jünger als fünf Wochen) kommen fast immer gut miteinander aus. Die Maße ihres Heims sollten zumindest 100 x 80 cm betragen. Es ist wichtig, ihr Heim regelmäßig zu reinigen. Ihr Heim muss nicht besonders hoch sein, da Meerschweinchen keine guten Kletterer sind. Für den Bodenbelag können Sie (staubfreie) Holzspäne oder Hanfstreu verwenden. Wir empfehlen allerdings - Hobelspäne.
Achten Sie darauf, dass es im Meerschweinchenhaus auch einen dunklen Ort gibt. Es gibt dafür viele verschiedene Häuschen. Meerschweinchen lieben es, dort zu übernachten und sich zu verkriechen. Dabei ist zu beachten, dass es in diesem Haüschen nicht zu warm ist, da Meerschweinchen leicht überhitzen. Achten Sie daher darauf, dass sich ihr Heim nicht an einem Ort befindet, der mehr als 26 °C erreicht. Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 18 u. 21 °C
Möchten Sie Ihr Meerschweinchen gerne draußen halten?
Auch dies ist möglich. Dafür brauchen Sie allerdings eine entsprechend angepasste Umgebung. Ein wasser- und windsicheres Gehege ist das absolute Minimum.
Meerschweinchen sollten nicht (OHNE WÄRMEQUELLE) bei einer Außentemperatur unter - 3° C gehalten werden.
Die Ernährung
Meerschweinchen können nicht eigenständig Vitamin C produzieren.
Daher brauchen sie eine entsprechend angepasste Ernährung! Meerschweinchen sind Pflanzenfresser. Man füttert sie am besten mit einer guten Mischung aus Trockenfutter, Heu und frischem Gemüse. Die Verwendung von Trockenvollnahrung ist sehr vorteilhaft, da diese die Meerschweinchen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Achten Sie darauf, dass Ihr Meerschweinchen immer das gesamte Schüsselchen mit Futter auffrisst. So erhält es auch wirklich alle Nährstoffe, die es benötigt. Ein Meerschweinchen frisst zwischen 35 und 50 g Trockenfutter am Tag. Dementsprechend sollten Sie bei der Wahl des Futternapfes/Automaten auf die richtige Größe achten. Trinkwasser sollte immer zur Verfügung stehen. Hier ist eine ordentliche Nippeltränke von Vorteil. Meerschweinchen können selbst kein Vitamin C produzieren, daher ist einem korrekt zusammengestellten Futter für Meerschweinchen immer Vitamin C zugesetzt. Unsere PUUR-Futtermittel für Meerschweinchen enthalten Vitamin C, so dass das Vitamin C immer ausreichend zur Verfügung steht. Wenn dem Futter kein Vitamin C zugesetzt wurde, muss dies unbedingt durch die Gabe von Vitamin C Tabletten kompensiert werden.
Meerschweinchen entwickeln schon früh in ihrem Leben Vorlieben und Abneigungen für bestimmtes Futter. Bieten Sie Ihrem Meerschweinchen daher schon früh eine breite Palette an Futter an.
Zusätzliche Snacks
Snacks können regelmäßig in Maßen beigefüttert werden.
Jeder liebt es, sein Haustier manchmal mit Leckerlis zu verwöhnen. Bei Haustieren, die in beschränkten Platzverhältnissen leben, ist es jedoch wichtig, nicht übermäßig Leckerlis zu füttern. Unsere PUUR-Snacks für Nager werden sorgfältig hergestellt. Es ist also überhaupt kein Problem, Ihr Meerschweinchen hin und wieder mit etwas Leckerem zu verwöhnen.
Welche Futternäpfe, Raufen, Tränken?
Bei der Wahl der richtigen Futternäpfe, Raufen und Tränken sollte die Größe des Stalles und vor allem die Anzahl der Tiere berücksichtigt werden. Bei Tränken empfehlen wir Nippeltränken. Die Tränken bleiben sauber und können bequem am Gitter oder der Wand aufgehangen werden. Bei den Futternäpfen sollte ebenfalls darauf geachtet werden, dass diese nicht auf dem Boden stehen und auch aufgehangen werden. Die Tiere können dann nicht in die Näpfe urinieren und hinein koten. Heu sollte in ausreichender Form gefüttert werden. Auch hier kann mit geeigneten Heuraufen Abhilfe geschaffen werden. Durch Raufen bleibt das Heu trocken und kann ebenfalls nicht voll gekotet bzw. uriniert werden.
Zuchtinfos
Haben Sie bereits Erfahrung mit der Zucht von Meerschweinchen?
Wenn Sie Meerschweinchen züchten möchten, müssen Sie für ausreichend neuen Platz (Behausungen) für die Jungtiere sorgen. Ein weibliches Meerschweinchen wird auch als Sau bezeichnet und wird am besten im Alter von sechs bis neun Monaten zum ersten Mal gedeckt. Wenn das Weibchen erst in einem Alter von einem Jahr trächtig wird, kann dies fatale Folgen für sie haben, da die Verbindungen zwischen den Beckenknochen dann verhärten. Setzen Sie die Meerschweinchen-Sau in das Gehege des Männchens (Bock) und lassen Sie sie für ein Monat oder maximal zwei Monate dort. Das Weibchen ist einmal alle zwei Wochen paarungsbereit und die Tragezeit beträgt mindestens zehn Wochen. Die trächtige Sau sollte ein bis zwei Monate beim Bock bleiben. Meerschweinchen verstehen sich untereinander sehr gut. Achten Sie darauf, den Bock vor der Geburt der Jungen zu entfernen. Nicht etwa weil er den Jungen etwas antun würde, sondern weil die Sau sofort nach der Geburt wieder paarungsbereit ist, es aber ungesund für sie wäre, sofort wieder schwanger zu werden. Die Jungen kommen mit Fell und offenen Augen zur Welt. Sie können sofort gehen und essen. Die Säugezeit von vier Wochen ist zumeist problemlos, insofern die Mutter mit extra Futter und viel frischem Gemüse versorgt wird (und natürlich endlos Heu). Im Alter von vier Wochen müssen die Böcke von ihrer Mutter und den Schwestern getrennt werden, da sie schon in diesem frühen Alter zeugungsfähig werden und sich mit ihrer Mutter paaren könnten. Die Säue können ein bisschen länger bei ihrer Mutter bleiben.
Pflegetipps - Meerschweinchen sind recht pflegeleicht
Meerschweinchen haben einen schnellen Stoffwechsel und somit setzen sie ihren Kot überall ab d.h. sie benutzen kaum Ecktoiletten, von daher muss man das Gehege häufig reinigen.
- Komplette Reinigung empfehlen wir 1-mal wöchentlich - besser zweimal die Woche. (Die Bodenschale mit heißem Wasser und etwas Essig, was teilweise nur den Urinstein entfernt, ausspülen.) Verwenden Sie KEINE scharfen Reinigungsmittel.
- In den Urinecken am Besten den Einstreu TÄGLICH erneuern.
- Futterreste regelmäßig entfernen (gerade Frischfutter bitte entfernen, bevor es gammelt oder fault. - Kann zu schweren Magen-Darm-Problemen führen.
- Einige Meerschweinchen benutzen ihren Futternapf als Toilette - daher bitte täglich den Napf mit Wasser und ein bisschen Essig reinigen und neu befüllen.
Checkliste für die tägliche Pflege
- Fütterung mit Heu, Frischfutter und Pellets
- Trinknapf bzw. -flasche säubern und Trinkwasser nachfüllen
- Futterreste entfernen
- Gesundheitscheck der Meerschweinchen
- Feuchtes Einstreu entfernen
- wenn nötig Kotecken säubern
- Verstecke und Futternäpfe kontrollieren und ggf. reinigen
Krallen schneiden
- zur regelmäßigen Pflege gehört auch das Schneiden der Krallen.
- zur Vorbeugung der Korkenzieherform und des Schiefwachens - bitte regelmäßig schneiden
- Verletzungsrisiko wird dadurch auch gemindert
- Bitte einmal vom Tierarzt oder jemand mit Erfahrung erklären lassen
TIPP: Wenn die Tiere ihre Krallen selbstständig abnutzen können, müssen die Krallen seltener geschnitten werden. Hierfür legt man einfach einige raue Steine, Rindenstücke oder andere natürliche Gegenstände in das Gehege.
Augen, Zähne, Nase
- Immer die Augen, Zähne und Nase beim Gesundheitscheck kontrollieren.
- Augen: Sind die Augen verklebt, eitrig, gerötet oder geschwollen, kann dies verschiedene Ursachen haben - die vom Tierarzt abgeklärt werden sollte.
- Nase: Das Gleiche gilt für eine feuchte oder verklebte Nase sowie wiederholtes Niesen.
- Atemwegserkrankungen: Meerschweinchen sind anfällig für Atemwegserkrankungen und müssen bei einer bakteriellen oder viralen Infektion umgehend medizinisch versorgt werden.
- Zähne: Zahnprobleme/Zahnfehlstellungen bzw. zu lange Schneide- und Backenzähne sind ein häufiger Grund, warum Meerschweinchen das Fressen einstellen. Bitte einen Tierarzt diesbezüglich aufsuchen.
Fell- und Hautveränderungen
- Veränderungen von Haut und Fell erkennt man an Fellverlust.
- Verfilzungen und Verfärbungen des Fells, Rötungen der Haut und Schuppen oder Krusten.
- Auch ein häufiges Kratzen (=Juckreiz) der Haut oder beispielweise der Ohren ist ein EINDEUTIGES Anzeichen einer Erkrankung. (Hautparasiten oder -pilze dürfen nicht unterschätzt werden.
- Bei starkem Milbenbefall fallen die Tiere gelegentlich sogar um und reagieren mit Krampfanfällen wie bei einer Epilepsie. Chronische Infektionen führen sogar zum Tod der Tiere. - Bitte immer einen Tierarzt aufsuchen.
- Meerschweinchen regelmäßig nach Verdickungen (Abszesse und Tumore) abtasten. - Bei einem Fund, bitte direkt zum Tierarzt.
Verhalten von Meerschweinchen / Meerschweinchen verstehen
Das Leben in einer Gruppe erfordert eine Kommunikationsstruktur. Meerschweinchen besitzen eine komplexe Lautsprache, die sie von den meisten Nagern unterscheidet. Wer Meerschweinchen intensiv beobachtet, kann einen Teil ihrer Sprache zu verstehen.
Alle Meerschweinchen beherrschen von Geburt an die meisten Laute. Sie können Warnlaute abgeben, quieken und purren.
Aber die Feinheiten der Meerschweinchensprache lernen sie nur im Umgang mit anderen Meerschweinchen.
So lernen Jungtiere zum Beispiel, wann es angemessen ist, zu pfeifen, wie laut die entsprechenden Rufe sein müssen und wie lange sie abgegeben werden.
Lautes Pfeifen, Quieken
Ein sehr lauter Pfeifton, der stoßweise und meist nur kurz ausgestoßen wird. Ursprünglich dienen laute Pfiffe als Warn- und Verlassenslaute.
Meerschweinchen stoßen schrille Pfiffe aus, um ihre Artgenossen vor einer Gefahr zu warnen. Diese Gefahr kann real sein, also beispielsweise ein Mensch, der sie einfangen will, oder in freier Wildbahn ein sich nähernder Feind, wie z. B. ein Greifvogel oder ein Fuchs. Es kann aber auch etwas sein, was dem Meerschweinchen gefährlich erscheint, beispielsweise ein unbekanntes Geräusch. Unsere Heimtiere fanden noch eine weitere sinnvolle Nutzung: Sie rufen so ihren Halter, damit dieser sie füttert und „warnen" gleichzeitig ihre Artgenossen davor, die Fütterung auch ja nicht zu verpassen. Viele Meerschweinchen quieken schon los, wenn sie die typischen Geräusche hören, die der Fütterung vorangehen. Klappert der Halter mit der Futterschüssel oder raschelt eine Gemüsetüte, ist sofort ein lautes Pfeifen aus dem Gehege zu hören. Ein sehr schrilles Pfeifen ist zu vernehmen, wenn die Meerschweinchen große Angst oder sogar Panik haben. Beim Tierarztbesuch kann man es oft hören. Schon der Anblick der Krallenschere kann bei besonders ängstlichen Tieren zu so einer Lautäußerung führen.
Leises Quieken oder Muckern
Ein relativ leises Quieken bis Pfeifen, teilweise ein Muckern. Wenn Meerschweinchen aufeinandertreffen, zusammen fressen oder gemeinsam in einem Unterschlupf liegen, dann ist häufig ein leises Quieken oder leises Muckern zu hören. Sie machen damit ihr Gegenüber darauf aufmerksam, dass sie da sind.
Es zeigt auch den Beginn von Interaktion miteinander an. Manche Meerschweinchen kommentieren jeden ihrer Schritte mit einem leisen Muckern. Diese Geräusche wirken fröhlich und ausgeglichen.
Lautes Quieken
Das laute Quieken ist ein kaskadenartig an- und abschwellendes Quieken. Es klingt wie ein zu schnell ablaufendes Tonband. Es ist ein sehr schrilles, zum Teil durch lautes Gurren unterbrochenes Gezeter.
Dabei handelt es sich um eine Art „Diskussion": Die Meerschweinchen haben ein Problem miteinander und streiten sich. Aber es ist noch kein ernsthafter Streit, es sind eher Meinungsverschiedenheiten.
Normalerweise geht es darum, wer wo liegen darf oder wer das letzte Gemüsestück bekommt.
Brommseln (Brummen)
Das Brommseln ist ein knatterndes, brummendes, teils gurrendes Geräusch. Mit dem Brommseln macht vor allem das Männchen Partnerinnen auf sich aufmerksam. Es gehört zur Brautwerbung. Weibchen, die in der Brunft sind, brommseln auch. Böcke brommseln ebenfalls, wenn andere Rudelmitglieder sich streiten, sie gehen dann regelrecht dazwischen und versuchen, diese brummend zu beruhigen. Das Brommseln wird am Anfang eines Streites verwendet, um die Situation zu deeskalieren.
Gurren
Ein leises Brummen, fast ein Brommseln, aber viel leiser. Dieses leise Gurren wird leider sehr häufig mit dem Schnurren einer Katze verglichen, es hat jedoch eine völlig andere Bedeutung. Es ist ein Beruhigungslaut, mit dem das betreffende Meerschweinchen sich selbst und seine Umgebung beruhigen will.
Wenn sich die Meerschweinchen im Gehege eher überraschend begegnen, also z. B. ineinander laufen, die gleiche Tür verwenden wollen oder sie gemeinsam am Futternapf stehen, dann gurren sie häufiger. Sie versuchen damit, Gruppenmitglieder auf Abstand zu halten. Insofern ist es ein freundlicher Versuch, ihn davon abzubringen. Das Gurren zeigt manchmal auch an, dass ein Meerschweinchen leicht gestresst ist. Meerschweinchen versuchen, „ihren“ Menschen zu beruhigen, wenn er etwas tut, was sie nicht möchten. Sie lassen das Gurren vor allem hören, wenn sie gestreichelt werden oder beim Gesundheitscheck. Sie zeigen damit, dass der Mensch aufhören soll.
Cirpen oder Zirpen
Das Cirpen klingt, als würde ein Vogel sehr eintönig und stoßweise zwitschern. Wildlebende Meerschweinchen scheinen auf diese Art und Weise Stress abzubauen, sie cirpen öfter. Unsere Hausmeerschweinchen lassen das Cirpen nur selten hören. Sie vertragen mehr Stress und benötigen es nicht so häufig zum Stressabbau. Manchmal ist es in der Dämmerung oder nachts zu hören. Das cirpende Meerschweinchen steht unter Stress, dafür kann es viele Ursachen geben: Es ist bei einer Rangstreitigkeit unterlegen oder kann diese nicht zu Ende bringen. Es fällt auf, dass die anderen Mitbewohner im Gehege in eine Art Starre verfallen und angespannt zuhören, wenn ein Meerschweinchen cirpt. Üblicherweise hören die Tiere auf zu cirpen, wenn der Besitzer nachschaut, was los ist, denn das lenkt sie ab. Das Cirpen ist also eher als etwas Unangenehmes zu werten: Versuchen Sie, herauszufinden, was den Stress auslöst, und helfen Sie dem Tier.
Zähneklappern
Die Meerschweinchen klappern dabei schnell mit den Zähnen, es ist ein gleichmäßiges, fast metallisch klingendes Geräusch und gilt häufig als Drohgebärde. Bei Streitigkeiten ist es ein Zeichen von Imponiergehabe. Es wird manchmal schon geklappert, wenn ein anderes Meerschweinchen zu nahe kommt.
Auf sehr lautes Zähneklappern mit aufgestelltem Fell und tänzelnden Bewegungen folgt häufig ein Rangkampf. Wird ein Mensch angeklappert, dann ist das eine Warnung. Hört dieser nicht mit dem auf, was das Meerschweinchen zum Klappern bringt, könnte ein Biss folgen. Leises Zähneklappern kann ein Zeichen für Schmerzen und starkes Unbehagen sein.
Zähnemahlen
Ein leises, mahlendes Geräusch. Die Backenzähne des Meerschweinchens wachsen ein Leben lang und müssen abgeschliffen werden. Als Zahnpflegemaßnahme mahlen Meerschweinchen manchmal in der Ruhephase ihre Backenzähne ab. Dabei fressen sie den Speisebrei weiter, den sie in ihrem Maul für später gebunkert hatten. Das Zähnemahlen ist auch eine Übersprungshandlung und kann Unsicherheit anzeigen. Bei Krankheit ist es auch ein Zeichen für Schmerzen und Stress.