Dieser Ratgeber richtet sich sowohl an angehende Züchter als auch an den Geflügelfreund, der seine Tiere in der Hobbyzucht halten möchte.
Was sollte ich grundlegend beachten, wenn ich darüber nachdenke Hühner zu kaufen?
Hühner sind praktische Tiere für die Haltung im Garten. Auch für Kinder sind sie sehr gut geeignet. Hühner tragen in gewisser Weise zum täglichen Wohlbefinden bei und stellen für den Züchter / Hobbyhalter eine verantwortungsvolle Aufgabe dar.
Hühner beginnen ab einem Alter von etwa 18 Wochen, Eier zu legen. Für viele ist dieser Punkt sehr wichtig um eigene frische Eier produzieren zu können. Dennoch sollte man nicht davon ausgehen, dass die Hühner immer in gleicher Weise Eier legen. Wenn die Tage kürzer werden, legen sie weniger und im Winter können sie sogar ganz damit aufhören, bis die Tage wieder länger werden.
Gefragte Hühnerrassen sind Zierhühner / Zwerghühner mit besonderem Gefieder oder Körperformen. Sie werden nicht nur aufgrund ihrer dekorativen Eigenschaften gezüchtet, sondern auch weil sie Eier legen – wenn auch weniger als Legehühner.
Stellen sie sicher, dass sich jemand in Ihrer Abwesenheit um die Tiere kümmern kann. Unerlässlich ist frisches Trinkwasser. Ein Huhn, das einen Tag lang kein Wasser bekommt, kann das Legen für bis zu eine Woche einstellen.
Habe Ich genügend Platz? Hühner sind aktive Tiere – sorgen Sie also für ausreichend Platz! Ein Hühnerauslauf, ein Hühnerhaus mit einem Schlafplatz, Tränke, Futterautomat und Legenest ist ein absolutes Muss.
Bedürfnisse Ihrer Hühner in Kurzform
Eine Legehenne frisst etwa 100-140 Gramm Hühnerfutter
und trinkt etwa ca. 200 ml frisches Wasser pro Tag. Die
Erzeugung von Eier erfordert eine ausreichende Zufuhr von
verdaulichen Mineralien (10-20 g pro Tag).
Hühner können nicht kauen und müssen die Körner in
ihrem Muskelmagen zerkleinern,
indem sie kleine Steine und Körner fressen.
Die Qualität der Nahrung, die sie fressen, spiegelt die
Qualität der Eier wieder, die sie (logischerweise) produzieren.
Jedes Jahr durchlaufen die Hühner eine Mauserphase
und erneuern ihr Gefieder - eine stressige Zeit während
derer sie anfälliger für Krankheiten sind.
Durch Herumwandern und Picken nehmen sie
unerwünschte Bakterien und Parasiten auf und können
ernsthafte Gesundheitsprobleme bekommen
(z. B. Kokzidiose).
Bei heißem und feuchtem Wetter werden sie Opfer
von unerwünschten Ektoparasiten (z. B. Blutmilben)
Wie sollte das Geflügel gefüttert werden?
Täglich benötigen die Hühner Trinkwasser und gemischtes Hühnerkorn, Legepellets sowie Geflügelgrit.
Legepellets sorgen dafür, dass die Tiere regelmäßig legen. Aufgrund der zusätzlichen Mineralien und Vitamine sorgt dieses zusätzlich für eine stabile Eierschale.
Legehennen brauchen ausreichend Calzium, um gut legen zu können. Legehennen werden speziell darauf gezüchtet, so viele Eier wie möglich zu legen. Mit richtiger Ernährung und Pflege können
Legehennen in ihrer produktivsten Zeit bis zu sechs Eier pro Woche legen.
Sehr wichtig ist die Zugabe von Geflügelgrit. Hühner haben keine Zähne und der Geflügelgrit hilft ihnen bei der Verdauung des Futters. Zudem stellt er eine zusätzliche Calziumquelle dar.
Information: Nicht zu viele Speisereste: Gemüse, Früchte und Kartoffeln schaden nicht, solange sie in Maßen gefüttert werden.
Küchenabfälle, die mit viel Salz oder verschiedenen Kräutern zubereitet wurden, sollten nicht beigefüttert werden, da dies den Verdauungstrakt stört. Reste sollten grundsätzlich am nächsten Tag aus dem Stall entfernt werden. Sollte das Futter beginnen, zu verfaulen oder zu schimmeln, kann dies den Hühnern Probleme bereiten.
Wer keine Küchenabfälle füttern möchte, kann problemlos frisches Grünfutter wie beispielsweise: Brennesseln, Kopfsalat, Eisbergsalat, Feldsalat, Petersilienstiele, Perserklee, Runkelblätter, Kohlrabi Blätter oder Rasenschnitt bei füttern. Allerdings sollte frisches Grünfütter nicht auf dem Boden gefüttert werden. Hierzu können Grünfutterkörbe verwendet werden.
Beim Trinkwasser ist darauf zu achten, dass dieses regelmäßig gegen frisches Wasser ausgetauscht wird. Steht Wasser zu lange in einer Tränke, können sich Kolibakterien bilden. Dies führt häufig zu Darmerkrankungen bzw. flüssigen Kotausscheidungen der Hühner.
Um Kolibakterien vorzubeugen gibt es spezielle Trinkwasser-Desinfektion, welche problemlos in die jeweilige Tränke gefüllt werden kann. Diese Trinkwasserdesinfektion vermindert die Bildung von Kolibakterien und verringert die Bildung von Schleimablagerungen in der Tränke.
WICHTIG:
- Im Sommer sollte das Wasser regelmäßig (mindestens alle zwei Tage) gewechselt werden.
- Im Winter kann das Wasser etwas länger verwendet werden (maximal 3-4 Tage).
Futterautomat & Tränke
Bei der Wahl eines geeigneten Futterautomaten bzw. Wassertränke sollten einige Punkte beachtet werden. Zunächst einmal sollte man schauen wie viele Tiere gefüttert werden müssen. Im Schnitt liegt der Futterbedarf bei 115-130 Gramm pro Tier/Tag. Der Wasserbedarf ist dem gegenüber noch deutlich höher und liegt bei 200-250 ml pro Tier/Tag.
Somit kann dann die passende Größe angeschafft werden. Wichtig: Tränken und Futterautomaten sollten nach Möglichkeit stets sauber gehalten werden. Verunreinigungen führen häufig zu Erkrankungen der Tiere. Es empfiehlt sich daher, nach Tränken und Futterautomaten zu schauen, die aufhängbar sind, auf Füßen stehen oder mit einem Untersetzer verwendet werden können.
Die Wahl des Futters ist auch ausschlaggebend. Futter mit einem hohen Anteil an Legemehl sollte möglichst in Kunststoff-Futterautomaten gefüttert werden, da es besser nachrutschen kann. In verzinkten Futterautomaten empfiehlt sich die Fütterung von Körnern, getrocknetem Mais usw.
Behausung
Dadurch dass Hühner sehr aktive Tiere sind, sollte für ausreichend Platz gesorgt werden. Im Durchschnitt sollte einem Tier ein Platz von circa 5 Quadratmetern zur Verfügung gestellt werden.
Die Hühner sind mit einem Hühnerauslauf mit einem erhöhten, geschützten Schlafplatz sowie einem Legenest schon zufrieden.
Legenester sind vielerlei unerlässlich, weil die Hühner häufig die Eier kaputt picken. In einem Legenest rollen die Eier in eine Auffangwanne / Schublade und die Hühner haben keine Möglichkeit an die Eier heran zu kommen. Zudem bleiben die Eier sauber und können bequem aus der Stallung heraus genommen werden.
Der Schlafplatz sollte stets trocken sein.
Eine gute Belüftung und viel eindringendes Licht sind ebenfalls sehr wichtig.
Bei der Wahl der Sitzstangen wird häufig auf Rundhölzer zurück gegriffen. Eine bessere Alternative sind Vierkant-Hölzer. Die Hühner haben hier einen besseren Halt, da sie diese besser greifen können.
Wichtig: Bei den Sitzstangen sollte auf den Platz für jedes einzelne Tier geachtet werden. Ein guter Richtwert ist eine Breite von 25-30 cm pro Tier.
Der Boden des Schlafplatzes sollte immer abgedeckt sein. Halten Sie den Schlafplatz sauber und ordentlich und tauschen Sie die Bodenabdeckung regelmäßig aus. Unter den Sitzstangen ist Maschendraht erforderlich. Häufig werden auch Gitter mit passenden Kotwannen verwendet. Solch ein System erleichtert die Reinigung enorm.
Reinigung
Der Hühnerstall sollte regelmäßig gereinigt werden. (Alle 2-3 Wochen)! Wichtig ist drauf zu achten, Ecken und Kanten richtig zu desinfizieren. Milben setzen sich häufig in diese Ecken und Kanten und können so schwer entfernt werden. Zudem sollten Tränken, Futterautomten &Tröge ebenfalls regelmäßig gereinigt werden.
Nach der Reinigung des Hühnerstalles sollten auch die Hühner begutachtet werden. Der häufigste Parasit, welcher sich bei Hühnern einnistet sind Milben. Diese setzen sich häufig auf die Haut der Tiere und beißen sich dort fest. Milben sind gut zu erkennen. Sie kennzeichnen sich durch kleine Punkte auf der Haut. Sind die Hühner mit diesen Parasiten befallen, können sie schnellst möglich behandelt werden.
Es ist jedoch zu unterscheiden um welche Art von Milben es sich handelt. Weiße und schwarze Milben sind in der Regel ungefährlich und können mit herkömmlichen Produkten von den Tieren entfernt werden. Gefährlich ist die Rote Vogelmilbe. Diese saugt das Blut aus den Tieren und kann bei starkem Befall zum Tod der Tiere führen. Die Rote Vogelmilbe kann dennoch mit einem speziellen Produkt bekämpft werden.
Beliebte Hühnerrassen
Aufgrund ihrer geringen Größe ist das Zwerghuhn eine Hühnerrasse, die heute häufig gehalten wird.
Es gibt zahlreiche verschiedene Arten und Rassen von Zierhühnern. Zwerghühner als auch großes Geflügel. Die beliebtesten Rassen sind:
- Cochin
- Brahma
- Italiener
- Chabo
- New Hampshire
- Wyandotten
- Orpington
Bis zu einem Alter von etwa vier Jahren legen Hühner Eier. Danach endet der Legezyklus. Die Legeintensität hängt von vielen Faktoren ab:
- Temperatur
- die Dauer des Lichts (mindestens 10 Stunden Licht pro Tag)
- Stress oder Angst
- Übergewicht
Junghähne werden seltener gehalten, da sie keine Eier legen, häufig frühmorgens schon mit dem Krähen beginnen und auch weil sie viel miteinander kämpfen. Das Körpergewicht hängt ganz von der Rasse und Größe der Tiere ab. In der Regel liegt das Körpergewicht bei 1,5 – 4,5 Kg.
Die Körpertemperatur liegt bei 40-43° Grad
Die Geschlechtsreife bei Hennen erfolgt im Alter von 5 ½ Monaten
Die Geschlechtsreife des Hahnes erfolgt im Alter von 5 Monaten
Aufzucht von Küken
Viele Hühnerhalter träumen davon, dass aus dem eigenen Hühnerstamm, Nachkommen gezeugt werden. Das ist verständlich und für kleine Bestände sicherlich wirtschaftlich. Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es eine Freude ist, das Werden und Wachsen der kleinen Küken von Anfang an mit zu erleben. Ganz anders als bei den meisten Haustieren geht die Sache jedoch hier vonstatten.
Was man dazu braucht, ist ein befruchtetes Ei, einen geeigneten Brutplatz, die richtige Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sauerstoffzufuhr, etwas Geschick und viel Geduld.
Zu unterscheiden ist die Naturbrut und die künstliche Brut. Letztere wird in der heutigen Zeit immer mehr bevorzugt. Die Erfolgsquote ist erheblich höher als bei der Naturbrut!
Grundlegende Fakten sind:
- die Hauptbrutzeit liegt zwischen April und Juni
- die Brutdauer liegt bei 21 Tagen
- Bruttemperatur liegt bei 37,8 – 38,0 °Grad
- Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 55 – 60 % liegen
- die Eier sollten vom 1.-17. Tag 1-2 mal täglich gewendet werden
- in den letzen Tagen sollten sie nicht mehr gewendet werden
- und die Luftfeuchtigkeit auf 80-90 % erhöht werden
- die Eier sollten nach ca. 4 Tagen geschiert werden
- das Schlupfgewicht eines Kükens liegt zwischen 35-45 Gramm
Kennzeichnung
Bei Haltung mehrerer Rassen, bzw. der Haltung von Hennen und Hähnen sollten diese mit passenden Ringen gekennzeichnet werden. Dies erleichtert die Beobachtung der Tiere in hohem Maße. Kennzeichnungsringe gibt es in verschiedenen Ausführungen, Farben & Größen. Welche Größe die jeweilig genutzte Rasse benötigt, kann in unserem Ringgrößen- Verzeichnis nachgeschaut werden.
Kunststoff-Ringe
Aluminium-Ringe
Transport
Für den Transport zu Ausstellungen oder zum Tierarzt sollten geeignete Transportkisten verwendet werden. Häufig benutzen Züchter wie auch Hobbyhalter Transportkisten aus Holz oder Kunststoff. Wichtig ist, dass die Körbe innen einen zusätzlichen Deckel für jede einzelne Box haben.